Soeben erschienen:
Achtzig Jahre danach: Die Kinder von damals blicken zurück
Sie wurden zwischen 1923 und 1942 geboren und haben als Kinder und Jugendliche das nationalsozialistische Terrorregime überlebt. Sie gehören zur jüngsten Überlebenden-Generation und zur einzigen, die jemals erfährt, wie sich Verfolgung, Flucht oder Inhaftierung im Konzentrationslager achtzig Jahre später auf den Alltag im (hohen) Alter auswirken. Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen - 14 jüdische Überlebende und eine Zeugin Jehovas - stammen aus zehn verschiedenen europäischen Ländern und kommen aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten. Sie erzählen zum Beispiel von einer unbeschwerten Kindheit in einer grossen Schneiderfamilie, vom Aufwachsen als Einzelkind oder von Jugendjahren in einer jüdischen Familie, in der Religion kaum eine Rolle spielte. Unterschiedlich ist auch, wie sie überlebt haben, versteckt in einem katholischen Kloster, auf der Flucht in den Bergen, mithilfe einer falschen Identität, in den Konzentrationslagern Auschwitz, Buchenwald oder Bergen-Belsen. Das heutige Umfeld der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen kontrastiert ihre traumatischen Erinnerungen immer drastisch.
Fotografien: Annette Boutellier.
Vorwort Raphael Gross und Eva Lezzi.
In allen Buchhandlungen erhältlich oder direkt beim Limmat Verlag.
Ein vergessenes Kapitel Schweizer Emigrations- und Frauengeschichte
In der Zwischenkriegszeit gingen sie zu Hunderten, in den späten Vierziger- und Fünfzigerjahren zu Tausenden. Sie hiessen Emma, Bertha oder Marie und kamen aus Wilderswil, Urnäsch oder Dagmersellen. Sie arbeiteten als Hausangestellte, Kindermädchen oder Gesellschafterinnen in Liverpool oder London und auf Landgütern von Adligen. Sie gingen, obwohl die Medien warnten: vor dem britischen Wetter, vor dem englischen Klassendünkel, vor unerwünschten Schwangerschaften.
Ein Massenexodus von Frauen, wie er in der Schweizergeschichte kein zweites Mal vorkam. Und wenn sie in England geblieben sind, dann fast immer deshalb, weil genau das passierte, wovor sie so eindringlich gewarnt worden sind: sie verliebten sich, wurden schwanger, haben geheiratet.
Fotografien: Mara Truog
In allen Buchhandlungen erhältlich oder direkt beim Limmat Verlag.
SRF Tagesgespräch: Die vergessenen Schweizer Emigrantinnen
Ein Jahrhundert in einem Leben
Claire Parkes-Bärfuss wurde 1913 als zwölftes von vierzehn Geschwistern in Zwingen im Laufental geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters, der 1919 an der spanischen Grippe starb, und der Tuberkulose-Erkrankung der Mutter sowie von sechs Geschwistern, kam Claire 1921 in ein katholisches Kinderheim im Kanton Luzern. Mit fünfzehn Jahren begann sie zu arbeiten und zog als Hausangestellte kreuz und quer durch die ganze Schweiz. Im Zweiten Weltkrieg diente sie im Frauenhilfsdienst FHD, 1947 ging sie nach Paris, 1948 nach England. In London arbeitete sie in einem Spital für Tuberkulose-Patienten oder in Haushalten von Adligen und heiratet 1955 den Kriegsveteranen Stanley Parkes. Traumatisiert von den Erfahrungen an der Front im Zweiten Weltkrieg und in Korea, hielt es auch Stanley Parkes nie lange an einem Ort aus, zusammen zogen sie fortan von einer Arbeitsstelle zur nächsten und wanderten 1956 für neun Jahr nach Neuseeland aus. Geprägt durch die frühe Erfahrung von Verlust, blieb Claire Parkes-Bärfuss ein Leben lang unterwegs und schuf für andere jenes Zuhause, nach dem sie selber immer suchte.
2013 kehrte sie im Alter von 99 Jahren in die Schweiz zurück, nach Eggiwil im Berner Emmental.
In allen Buchhandlungen erhältlich oder direkt beim Verlag hier und jetzt.